Die NDR Radiophilharmonie widmet sich beim Festival »Kosmos Bartók« Orchesterwerken aus drei unterschiedlichen Schaffensphasen des Komponisten. Am Pult steht der russische Dirigent Stanislav Kochanovsky, der in den vergangenen Jahren in der internationalen Musikwelt für großes Aufsehen gesorgt und »seinen Platz unter den bedeutendsten Dirigenten unserer Tage gefestigt hat« (Diapason Magazine). Mit dem ukrainischen Geiger Valeriy Sokolov verbindet Stanislav Kochanovsky eine langjährige internationale Zusammenarbeit und eine intensive Auseinandersetzung mit der Musik Bartóks. Bartóks »Zwei Bilder für Orchester« von 1910 präsentiert den jungen Komponisten. Die Tonsprache des Werkes ist zwar ungarisch gefärbt und durch osteuropäische Tanzrhythmen mitreißend-energetisch aufgeladen. Spür- und hörbar ist jedoch auch viel subtiles französisches Kolorit, denn Bartók beschäftigte sich zu dieser Zeit intensiv mit der impressionistischen Klangwelt Debussys.
Ein Jahrzehnt später erleben wir einen ganz anderen Bartók, der nun selbst an der Spitze der Avabtgarde steht und zur Pantomime "Der wunderbare Mandarin" eine seiner packendsten Partituren schreibt.
Noch ein weiteres Jahrzehnt später erscheint der Komponist geradezu altersmilde: Sein Violinkonzert Nr. 2 von 1938 folgt dem klassischen Dreisatzmuster – allerdings ist der zweite Satz ein Variationssatz und der Finalsatz variiert den Kopfsatz. Alles in allem ist dieses Violinkonzert höchst komplex, verbindet u. a. folkloristische Elemente mit zwölftönigem Komponieren und strahlt eine Expressivität aus, die einst dem jungen Valeriy Sokolov beim ersten Hören geradezu den Atem nahm.
geplante Besetzung (bitte beachten Sie, dass sich dies ändern kann): NDR Radiophliharmonie / Valeriy Sokolov (Violine) / Stanislav Kochanovsky (Dirigent)
Programm: Béla Bartók (Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 Sz 112 / Deux portraits Sz 37 / Suite aus "Der wunderbare Mandarin" Sz 73)
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